Nachhaltiges

Nachhaltigkeit muss nicht teuer sein

Ja, es kann abschrecken durch einen Bioladen zu gehen und plötzlich den vierfachen Preis für ein Päckchen Tee zahlen zu müssen. Manche schließen daraus, dass Nachhaltigkeit nichts für Leute mit kleinem Geldbeutel ist. Aber das muss nicht sein. Es gibt viele Wege verantwortlich mit der Natur und unseren Mitmenschen weltweit umzugehen ohne viel Geld auszugeben. 

Hier sind meine praxiserprobten Tipps: 

1. Keine Werbung-Schild

Klebe einfach ein Schild auf deinen Briefkasten um unnötige Werbung zu verhindern. Das hat gleich zwei Vorteile: Du verringerst deinen Papiermüll und du bist nicht so anfällig auf Angebote anzuspringen, die du eigentlich gar nicht brauchst. Möchtest du trotzdem auf die Angebote deines Lieblingssupermarktes nicht verzichten, schau doch mal im Internet. Fast alle Supermarktketten haben ihre Angebote online oder sogar als App verfügbar. 

2. Wochenplan

Plan dein Essen für die Woche und kaufe nur das ein, was du für die Rezepte brauchst und auf deinen Einkaufszettel steht. Du kaufst weniger Unnötiges und es wird weniger Essen wird schlecht und landet im Mülleimer. 

3. Füll deine Einkäufe in Gefäße um

Das mag komisch klingen. Aber es hilft. Wenn du zuhause nicht mehr siehst von welcher Marke dein Müsli, dein Kaffee, deine Nudeln oder ähnliches sind, verlieren Markenprodukte ihre Anziehungskraft und du merkst vielleicht, dass dir das Noname-Produkt genauso gut oder sogar besser schmeckt als die Marke, die du sonst gekauft hast. Und ganz Nebenbei sehen Einmachgläser mit Nudeln gefüllt auch noch sehr dekorativ aus. 😉 

4. Verzichte auf Fertigprodukte

Fertigprodukte sind meistens nicht nur teurer, sondern sie sind oft mit Konservierungs- und anderen Zusatzstoffen versehen, die ich eigentlich nicht in meinem Körper haben will. Die selbstgemachte Tomatensoße zu Nudeln schmeckt um vieles besser als die gekaufte und ist dabei auch günstiger.

5. Keine Tabs sondern Pulver 

Einzeln verpackte Spülmaschinentabs gelten als schick und praktisch. Dabei lassen sie sich nicht dosieren, wenn die Spülmaschine nicht so voll oder insgesamt kleiner ist. Deutlich günstiger ist Geschirrspülpulver, dass es auch im Nachfüllpack gibt. Ähnliches gilt für Waschmaschinen. 

6. Große Packungen vs. Kleinen

Versuche bei Trockenprodukten, die sich lange halten, zu größeren Packungen zu greifen. Sonnenblumenkerne, Mehl, Nudeln, Linsen etc. halten sich lange. Da kann man auf einfache Weise Verpackungsmüll sparen und meistens auch Geld. 

7. Stelle deine Putzmittel selbst her

Putzmittel sind oft sehr spezialisiert und voller giftiger Chemikalien. Dabei kann man aus einfachen Mitteln Allesreiniger selbst herstellen. Dieser hier ist praxiserprobt. Er reinigt alle Oberflächen und riecht dank Duftöl auch noch sehr angenehm. Gleiches gilt für Fensterreiniger (Nr.5). So sparst du nicht nur Geld, sondern auch schädliche Substanzen in deinem Haushalt.

8. Sortiere deine Vorräte

In Vorrätsschränken und Schubladen finden sich oft Dosen und Tütchen die man irgendwann mal gekauft hat. Hole alle hervor und gehe sie durch. Versuche möglichst viele von ihnen für Mahlzeiten einzuplanen und verbrauche sie. So wird weniger Essen schlecht, du hast wieder mehr Platz und Ordnung in deinen Schränken und du kannst anschließend leichter entscheiden, ob du für dieses Produkt nochmal Geld ausgeben willst 😉 

9. Esse saisonal und regional

Okay, du musst nicht den ganzen Winter nur Rüben essen. Aber achte beim Obst und Gemüse darauf, ob es gerade in Saison ist. Versuche außerdem Obst und Gemüse aus der Region, wenigstens aus Deutschland, zu essen. Das schont die Umwelt, weil das Gemüse nicht erst lange Transportwege auf sich nehmen musste und den Geldbeutel, weil das Obst und Gemüse dann meistens günstiger ist.

10. Spare Heizkosten

Beim Heizen muss man oft konterintuitiv handeln. Regelmäßiges Stoßlüften sorgt für Luftaustausch. Und obwohl es direkt nach dem Lüften erstmal kalt ist, kann sich die Luft besser erwärmen. Und: Besser auf niedriger Temperatur durchheizen als die Wohnung völlig auskühlen zu lassen. Eine völlig ausgekühlte Wohnung (z.B. nach dem Urlaub oder einem Wochenende) braucht mehr Energie um wieder warm zu werden, als wenn die Woche über auf niedriger Temperatur geheizt wird. 

11. Kaufe secondhand

Für manche mag die Vorstellung gruselig sein. Aber mittlerweile gibt es sehr gut sortierte secondhand-Läden mit breitem Sortiment. Wer keinen bei sich in der Nähe hat, kann im Internet fündig werden, z.B. bei ubup.com. Das spart Geld und so werte gute Kleidungsstücke weiter verwendet, statt einfach in der Tonne zu landen. 

12. Kreiere eine Capsule Wardrobe

Versuche nur Kleidung zu kaufen, die du gut miteinander kombinieren kannst. Im Internet gibt es viele inspirierende Beispiele für sog. Capsules. Sie erleichtern nicht nur die morgendliche Frage „Was ziehe ich heute an???“, sondern sie ermöglichen auch mit deutlich weniger Kleidungsstücken auszukommen. 

13. Leihen statt kaufen

Wir brauchen nicht alles selbst. Darum leihe dir Dinge aus, die du nur selten brauchst. Egal ob vom Nachbarn, Freunden oder vom Baumarkt, es ist nachhaltiger und i.d.R. spart es deutlich Geld. Und ganz nebenbei kommt man so vielleicht mit netten Nachbarn in Kontakt. Und: Nutze deine Bücherei vor Ort. Für einen geringen Beitrag oder sogar kostenlos kannst du Bücher, DVDs, Hörbücher etc. leihen.

14. Fahre Rad oder laufe

Natürlich, nicht jeder kann zur Arbeit mit dem Fahrrad fahren. Aber doch sehr viel mehr, als es tun. Vermeide unnötige Fahrten mit dem Auto und versuche stattdessen mehr zu Fuß zu erledigen, Fahrgemeinschaften zu bilden oder die Öffis zu nutzen. 

15. Seife statt Duschgel

Seife ist günstiger, leichter zum transportieren und besser für die Umwelt, weil es kein Mikroplastik enthält und meistens sogar völlig plastikfrei in einer Pappschachtel verkauft wird.

16. Iss weniger Fleisch 

…und dafür Gutes! Die Massentierhaltung  ist ein schlimmerer CO2-Faktor als alle Dieselautos in Deutschland zusammen. Darum hilft es immens den Fleischkonsum zu verringern und kreativ vegetarische Rezepte zu kochen. Wer nicht auf Fleisch verzichten will, sollte es beim lokalen Metzger kaufen und hier mal fragen, wo die Tiere her kommen. Das ist natürlich teurer als abgepackte Ware aus dem Supermarkt. Darum haben wir die Faustregel, dass wir nur einmal in der Woche Fleisch kaufen. Die Qualität ist der Massenware allerdings klar überlegen.

17. Trink Wasser und Tee statt Saft und Cola

Hier muss man wohl wenig erklären. Tee nach Möglichkeit fair und bio kaufen. Mittlerweile gibt es selbst den Discountern eine ganz gute Auswahl. 

18. Spare am indirekten Wasserverbrauch

Für die Herstellung eines Baumwoll-T-shirts werden etwa 30.000l Wasser verbraucht. Für ein Kilogramm Orangen aus Südeuropa werden 374l Wasser verbraucht und etwa 49l davon landen mit Pestiziden verseucht in der Umwelt. Man kann auch hier viel durch bewusst saisonales Einkaufsverhalten verändern. Tipps dazu findest du z.B. hier http://virtuelles-wasser.de/virtuelles_wasser.html

19. Habe immer eine Tasche dabei

Eine kleine faltbare Stofftasche in der Handtasche verhindert, dass man extra eine Tüte kaufen muss, wenn man spontan noch etwas besorgt.

20. Erlebnisse statt Zeug

Anstatt immer wieder Dinge zu kaufen, die schnell ihren Reiz verlieren, ist günstiger, schöner und bedeutsamer Dinge mit Freunden oder Familie zu unternehmen. Ein Spaziergang durch den Wald, ein Picknick, eine Radtour, Kaffee trinken, gemeinsam Kekse backen, Sterne beobachten, im Tierheim Hunde ausführen, Blumen/Blätter sammeln und damit basteln, gemeinsam alte Dinge upcyclen, etc.  

21. Digital statt Papier

Einkaufszettel, Bücher, Zeitungen, Angebote, Lexika, Wörterbücher… Man findet so vieles digital, was man früher nur auf Papier haben konnte. Nutze die digitalen Geräte, die du hast, statt Papier. 

22. Vermeide Werbung

Bestelle Newsletter per e-mail ab, guck weniger (oder gar kein) Fernsehen, blocke Ads auf Webseiten. Werbung schafft es immer wieder Bedürfnisse zu generieren, die vorher nicht da waren. So kaufen wir Produkte, die wir nicht brauchen und uns Geld und der Umwelt Ressourcen kosten.

Ich hoffe, du hast etwas gefunden, was du in deinem Alltag umsetzen kannst. Wenn du weitere Tipps hast, schreibe sie gerne in die Kommentare! Ich freue mich mit dir Erfahrungen auszutauschen! 

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.